Der "Haurebber"
Ein paar Gedanken vorweg:
Für manche Wörter findet man einfach keine hochdeutsche Entsprechung. Versucht man doch, sie zu übersetzen, zieht man sie unweigerlich ins Lächerliche. Oder würden Sie einen Bauern ernst nehmen, der für seine Arbeit einen Heurupfer braucht? Dabei war der Haurebber auf vielen Bauernhöfen wichtig, weil das Heu im Haustock oder Haukuur oft sehr dicht gepresst lagerte. Wollte man dann von unten an das Heu kommen, musste man schon ordentlich Kraft aufwenden. Ein bisschen rupfen reichte nicht, es musste schon mit ordentlich Schmackes gerobbt werden. So hat es Hans Feick erlebt:
Wenn ich einen Haurebber sehe, denke ich an die Zeiten, wo wir als Schulkinder beim Füttern geholfen haben. Das Heu und das Krummet hat man unten aus dem Heustock mit dem Haurebber rausgerobbt. Das war ziemlich anstrengend und darum haben wir es auch nicht gern gemacht. Bis man den Heukorb vollgerobbt hatte, da verging manchmal über eine halbe Stunde. Wenn wir aber Höhlen ins Heu gerobbt haben, da hat sich keiner beschwert. Da hat das Haurebbe Spaß gemacht. Erst im Alter hab ich es begriffen: Eine Arbeit, die einem Spaß macht, wird einem nicht zu viel.